Vom 29. Juli bis zum 5. August fand die von den Oldtimerschiffern Bodensee e.V. veranstaltete 16. Bodenseetraditionswoche statt. Das Format ist eine „Far-Niente“ mit organisierten Häfen und Veranstaltungen – für alle Regattawilligen erfolgt zwischen den jeweiligen Häfen eine Wettfahrt mit einer Gesamtwertung. Folgende Häfen wurden von den ca. 35 klassischen Yachten angelaufen: Romanshorn – Langenargen – Bregenz Yacht Club – Hard – Hard – Friedrichshafen. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt und reicht von grossen Yachten wie der 80er Seefahrtkreuzer HOC Neustadt über Drachen, 35er Nationale, 45er Nationale, 30er Schären, zahlreichen Jollenkreuzern bis zu einer J-Jolle.
In Romanshorn erfolgte der Start mit einer spontanen Grillparty unter einer riesigen Linde – diese hielt den leichten Regen komplett ab und jede Mannschaft brachte Getränke, Grilladen und Salate bei; die letzten fielen um 1.00 Uhr in die Koje. In Langenargen wiederholte sich die Party, diesmal aber organisiert im Zelt des YCLA – das Freibier floss in Strömen und es wurde lange gefeiert. Nach der nächsten Station im Yacht Club Bregenz liefen die Boote am Mittwoch in Hard ein. Leider war bei der Überführungsregatta aufgrund des doch starken Winds einem 22er Schärenkreuzer der Mast gebrochen. Die Analysen der unter den Segler vertretenen Bootsbauern zeigten aber, dass der Spinaker an einer Stelle am Mast angeschlagen war, an der keine Gegenwanten vorhanden waren – ein Konstruktionsfehler des Riggs.
Unser Hafenmeister Christian hatte den Hafen gesperrt und es gelang, alle Teilnehmer ins vordere Becken zu legen; die neuen Bojen sind wirklich eine Bereicherung für den Hafen. Für die Abendveranstaltung wurde wohl zum letzten Mal der Baldachin gespannt und aufgetischt. Der „Virgler“ aus Lustenau brachte den hungrigen Seglern ein hervorragendes Buffet und die Crews hatten wirklich Hunger. Die 65 Teilnehmer hatten das Buffet in Kürze leer gemacht – obwohl wir für 85 Gäste bestellt hatten, blieb lediglich eine Schüssel Reis übrig; der „Virgler“ war begeistert, das hatte er noch nicht erlebt. Der Abend dauerte trotz des einsetzenden Regens lange und es herrschte hervorragende Feststimmung, die nicht einmal durch die Wettervorhersagen für Donnerstag getrübt wurde. In der Zwischenzeit hatte auch der angesagte Starkwind eingesetzt. Dieser hat eine hohe Welle erzeugt, der die „Emily“ (ein ca. 20 m langes Motorboot des Hotels Bad Horn) dazu zwang, mitten in der Nacht mit Festspielgästen den Hafen Hard anzulaufen um die Gäste abzusetzen und den Sturm abzuwettern. Egal welchen Wetterbericht man ansah, es wurden 30 Kn Wind angesagt. Das führte dazu, dass die Afterguard schon am Mittwoch Nacht eine Lagebesprechung durchführte. Es wurde beschlossen, dass bei unverändertem Wetterbericht die Überfahrt nach Arbon gestrichen wird und ein Hafentag in Hard eingeschoben wird. Das bestätigte sich dann auch bei der Steuermannbesprechung am Donnerstag früh. Nun galt es eine Lösung für die Abendveranstaltung zu finden, denn in Arbon hatte der Yacht Club ein Zelt aufgestellt und es war ein entsprechendes Catering bestellt. Die Lösung bestand darin, dass ein Transport des Caterings nach Hard organisiert wurde. Dort wurde auf den Grills des YCH am Abend durch die Sydia Crew die Bratwürste und Steaks aus der Schweiz gegrillt und die Salate aufgebaut. Offensichtlich hat sich der Hunger der Crews bis zum Caterer in Arbon durchgesprochen – es war unmöglich die Grilladen alle zu vertilgen, sodass diese im Clubheim zur freien Entnahme in den Kühlschrank gestellt wurden. Damit hat sich das letzte Fest beim Clubheim gleich über zwei Tage gezogen und alle waren von Hard begeistert und freuen sich schon auf die neue Clubfähre. Am Freitag wurde dann die Überfahrt nach Friedrichshafen gestartet, wo auf der Fähre Schussen des SMCF der Schlussabend stattfand.
An dieser Stelle wollen wir uns herzlich beim YCH für die Gastfreundschaft bedanken, ganz besonders bei Uwe und der Regattamannschaft bestehend aus Mäki, Hans-Jörg und Resi und unserem tollen Hafenmeister Christian und den Helfern aus der Regattacrew der Sydia.
Es würde uns freuen, wenn bei der nächsten Klassiker Veranstaltung mehr Boote aus Hard teilnehmen – es ist eine tolle Gemeinschaft unter den „Holzbötlern“.
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Christof und Andrea s/y Sydia